Ein Energieausweis ist ein offizielles Dokument, das die energetische Effizienz eines Gebäudes bewertet und Informationen darüber bereitstellt, wie viel Energie das Gebäude verbraucht. Der Energieausweis liefert Angaben über den Energieverbrauch des Gebäudes und gibt Hinweise auf mögliche Einsparpotenziale sowie Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Er wird verwendet, um potenziellen Käufern oder Mietern bei ihrer Entscheidung zu helfen und trägt zur Transparenz auf dem Immobilienmarkt bei.

Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Energieausweis zu erstellen: entweder auf Grundlage des tatsächlichen Energieverbrauchs oder anhand von Standardwerten. Die Auswahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter des Gebäudes, der Art der Heizung und der Anzahl der Bewohner.

Die Erstellung des Energieausweises obliegt einem Energieberater oder einer spezialisierten Firma. Diese führen eine Vor-Ort-Inspektion durch und sammeln Informationen über das Gebäude, einschließlich Baujahr, Heizungstyp, Dämmung, Fenster und Türen sowie den Verbrauch von Strom, Gas, Öl oder Fernwärme. Anhand dieser Daten wird der Energieverbrauch des Gebäudes berechnet, und es wird eine Energieeffizienzklasse zugewiesen.

Es gibt zwei Hauptarten von Energieausweisen: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Der Bedarfsausweis berücksichtigt verschiedene Faktoren wie die Bauweise, die Dämmung und die Heizungstechnik, um den theoretischen Energiebedarf des Gebäudes zu ermitteln. Der Verbrauchsausweis hingegen basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch des Gebäudes in den letzten drei Jahren.

In Deutschland ist die Erstellung eines Energieausweises gesetzlich vorgeschrieben, wenn ein Gebäude neu gebaut, verkauft oder vermietet wird. Bei älteren Gebäuden muss dieser nach und nach bis zum Jahr 2025 nachgerüstet werden, wenn sie verkauft oder vermietet werden. In anderen Ländern können die Anforderungen zur Erstellung eines Energieausweises unterschiedlich geregelt sein.