Die Berechnung des Ertragswerts ist eine Methode zur Feststellung des Werts eines Unternehmens oder einer Investition. Dies erfolgt durch die Abzinsung der zukünftigen Einnahmen des Unternehmens mithilfe eines Kapitalisierungsfaktors. Sie wird häufig verwendet, um den Wert von Unternehmen oder Vermögenswerten abzuschätzen, insbesondere wenn diese in der Zukunft Einnahmen generieren werden. Hier sind die typischen Schritte, die bei der Durchführung einer Ertragswertberechnung befolgt werden:

Bestimmung des Zeithorizonts: Der erste Schritt bei der Ertragswertberechnung ist die Festlegung des Zeitraums, für den die Berechnung durchgeführt wird. Dieser Zeitraum wird oft als "Projektionsperiode" bezeichnet und kann je nach Art der Investition und den Marktbedingungen variieren. Normalerweise erstreckt sich die Projektionsperiode über 5-10 Jahre.

Prognose der zukünftigen Einnahmen: Als Nächstes müssen die zukünftigen Einnahmen prognostiziert werden. Diese Prognosen können auf historischen Daten, Branchentrends und erwarteten wirtschaftlichen Entwicklungen basieren. Es ist ebenso wichtig, angemessene Wachstumsraten und Betriebsausgaben in die Überlegungen einzubeziehen.

Ermittlung des Kapitalisierungsfaktors: Der Kapitalisierungsfaktor ist der Zinssatz, mit dem die zukünftigen Einnahmen auf ihren gegenwärtigen Wert abgezinst werden. Dieser Faktor hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Risikoeinschätzung des Unternehmens, die Inflationsrate und die aktuellen Zinssätze.

Berechnung des Ertragswerts: Sobald die Prognosen für die Einnahmen und der Kapitalisierungsfaktor ermittelt wurden, kann der Ertragswert durch die Abzinsung der zukünftigen Einnahmen mithilfe des Kapitalisierungsfaktors berechnet werden. Der Ertragswert repräsentiert somit den gegenwärtigen Wert der zukünftigen Einnahmen.

Überprüfung und Anpassung: Es ist von großer Bedeutung, die Prognosen und den Kapitalisierungsfaktor regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Faktoren wie Veränderungen in der Branche, wirtschaftliche Bedingungen und gesetzliche Änderungen können den Wert des Unternehmens beeinflussen.

Insgesamt ist die Ertragswertberechnung ein wertvolles Instrument zur Bewertung von Unternehmen und Vermögenswerten. Es ist jedoch entscheidend, die Prognosen und Faktoren in regelmäßigen Abständen zu überwachen und anzupassen, um genaue Bewertungen sicherzustellen.