Wie entstehen Altlasten?
Altlasten sind ein wichtiges Thema bei Immobilien, da sie beträchtliche Auswirkungen auf den Wert und die Nutzbarkeit eines Grundstücks haben können. Hier erfahren Sie, wie Altlasten entstehen, welche Arten es gibt und warum ihre Identifizierung und Sanierung unerlässlich ist.
Industrie- und Gewerbebetriebe
Eine häufige Quelle für Altlasten sind ehemalige Industrie- und Gewerbebetriebe. Diese Standorte können durch die Produktion, Verarbeitung oder Lagerung gefährlicher Stoffe kontaminiert sein:
- Chemische Industrie: Chemische Rückstände aus Produktionsprozessen oder Altlasten durch unsachgemäße Entsorgung können Boden und Grundwasser verunreinigen.
- Metallverarbeitung: Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber können durch Fabrikationsabfälle in den Boden gelangen.
- Lagerstätten: Nicht ordnungsgemäße Lagerung von Chemikalien oder Brennstoffen kann zu Leckagen und daraus resultierender Umweltverschmutzung führen.
Bergbau und Rohstoffgewinnung
Ehemalige Bergbaugebiete oder Abbaustätten für Rohstoffe können ebenfalls Altlasten hinterlassen:
- Abraumhalden: Rückstände und Abfälle aus dem Bergbau, die auf Halden deponiert werden, können giftige Substanzen enthalten, die in den Boden versickern.
- Grundwasserverunreinigung: Versickertes Wasser kann durch den Kontakt mit giftigen Materialien im Untergrund verschmutzt werden, was langfristig das Grundwasser belastet.
Deponien und Müllkippen
Frühere oder stillgelegte Deponien sind oft mit Altlasten kontaminiert:
- Illegale Mülldeponien: Unsachgemäße Entsorgung von Müll und Industrieabfällen kann zu erheblichen Boden- und Wasserverunreinigungen führen.
- Deponiegase: Abbauorganische Materialien produzieren Gase wie Methan, die nicht nur umweltschädlich sind, sondern auch Explosionsgefahr darstellen können.
Militärische Nutzung
Militärische Einrichtungen und ehemals militärisch genutzte Flächen sind ebenfalls potenzielle Quellen für Altlasten:
- Übungsplätze: Verunreinigungen durch Munitionsrückstände und Sprengstoffrückstände.
- Chemische Kampfstoffe: Einsatz und Lagerung von chemischen Kampfstoffen können Böden und Grundwasser stark kontaminieren.
Landwirtschaftliche Nutzung
Auch die Landwirtschaft kann zur Entstehung von Altlasten beitragen:
- Pestizide und Herbizide: Exzessiver Einsatz von Pestiziden und Herbiziden kann dazu führen, dass diese Chemikalien in den Boden und das Grundwasser gelangen.
- Düngemittel: Übermäßige Nutzung von Düngemitteln kann den Stickstoffgehalt im Boden und im Wasser erhöhen, was zu Eutrophierung und anderen Umweltproblemen führt.
Baumaterialien
Ehemalige Bauwerke oder Abbruchmaterialien enthalten häufig Schadstoffe:
- Asbest: Weit verbreitet in Baustoffen, ist Asbest ein karzinogener Stoff und stellt eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar.
- PCB: Polychlorierte Biphenyle wurden früher als Isolier- und Kühlmittel verwendet und sind extrem giftig.
- Schwermetalle: Sie können in Farben, Lacken und anderen Baustoffen enthalten sein und nach Abrissarbeiten in den Boden gelangen.
Folgen der Altlasten
Altlasten können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, die Umwelt und die Immobilienwerte haben:
- Gesundheitsrisiken: Giftige Substanzen können durch direkten Kontakt oder über verseuchtes Wasser und Nahrung aufgenommen werden und eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen.
- Bodenqualität: Kontaminierte Böden verlieren ihre Fruchtbarkeit und können die örtliche Flora und Fauna schädigen.
- Finanzielle Belastung: Die Sanierung von Altlasten ist oft kostspielig und kann Immobilienkäufer und -verkäufer erheblich belasten.
Identifizierung und Sanierung
Die Identifizierung von Altlasten erfolgt durch Umweltgutachten und Bodenanalysen:
- Umweltgutachten: Dabei werden Proben des Bodens und des Grundwassers genommen und auf Schadstoffe untersucht.
- Sanierungsmaßnahmen: Abhängig von der Art und dem Grad der Kontamination können verschiedene Sanierungsmethoden erforderlich sein, von der Ausgrabung und sicheren Entsorgung des kontaminierten Bodens bis hin zu biologischen oder chemischen Sanierungstechniken.
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